Ethereum Staking – Was ist Staking?

Eine geprägte Münze Ethereum

Mit dem Ethereum Staking können neue Coins erschaffen und das eigene Portfolio erweitert werden. Beim Staking werden die Kryptowährungen wie Ethereum, Solana, Polkadot und viele weitere nicht nur im Wallet gehalten, sondern aktiv genutzt, um Transaktionen zu validieren und die Sicherheit des Netzwerks zu gewährleisten. Für die Bereitstellung der Coins werden neue Coins erschaffen. Es ähnelt im entferntesten Sinne dem Einzahlen von Geld auf ein Sparkonto, um Zinsen zu verdienen.

Was ist Ethereum Staking?

Der Proof of Stake (PoS) Konsensalgorithmus wurde entwickelt, um die Probleme des Proof of Work Konsensalgorithmus zu beseitigen. Die zu Grunde liegenden Prinzipien von Proof of Work und Proof of Stake sind die Gleichen. Beide Algorithmen sorgen für den Aufbau, die Verifizierung und Instandhaltung der Blockchains, um Transaktionen zu speichern. Der Ablauf des Proof of Stake (Staking) ist in der folgenden Abbildung aufgeführt.

Grafik 1: Die Bestätigung einer Transaktion in der Blockchain durch den Konsensalgorithmus Proof of Stake.

Beim Hinzufügen eines Blocks oder der Validierung einer Transaktion wird ein Reward in Form von Ethereum vergeben. Beim Proof of Stake wird zunächst eine Art Kaution in der jeweiligen Kryptowährung hinterlegt oder gesperrt (1). Bei Ethereum Staking beträgt die Kaution für einen Validator 30 Ethereum. Mit dem gesperrten Kapital von 30 Ethereum kann einen Validator betreiben werden (2). Diese Validatoren validieren Blöcke, bestätigen Transaktionen und sichern das Netzwerk (3). Es entsteht dabei kein Mining, sondern eher eine Art Prägung der Blöcke. Im Folgenden wird ein Beispiel eingeführt, welches die Vergabe eines Rewards (4) nach dem Proof of Stake-Verfahren verdeutlichen soll. Vereinfacht wird für die folgende Erklärung ein imaginärer Pro-Validator eingeführt. Der sogenannte Pro-Vaildator kassiert den Reward für das Hinzufügen eines Blocks. 

Ein nach dem Zufallsprinzip ausgewählter Pro-Validator darf einen (Blockchain)-Block vorschlagen, welchen er zur Blockchain hinzufügen will. Anschließend kommen mehrere zufällig ausgewählte Validatoren zu einem Komitee zusammen und müssen den Vorschlag des Pro-Validators bestätigen. Welche Validatoren in das Komitee aufgenommen werden, ist zufällig. Die zufällige Auswahl der Validatoren für das Komitee soll das Netzwerk vor böswilligen Blöcken schützen. Nachdem ein Block erfolgreich hinzugefügt wurde, wird der Reward an den Pro-Validator vergeben. Die Auswahl des Pro-Validators erfolgt ebenfalls nach dem Zufallsprinzip und kann durch das Vermögen also die Coinanzahl positiv beeinflusst werden. Ein weiterer Einflussfaktor für die Gewichtung des Zufallprinzips ist der Zeitraum, indem das Kapital oder die Coins gebunden werden.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Blockchain aus Blöcken besteht, welche von Validatoren bestätigt und hinzugefügt werden. Dadurch werden die Validatoren mit einem Reward entlohnt. Dieses Verfahren wird bei jedem Block der gesamten Blockchain wiederholt. Beim Ethereum Staking werden also mindestens 30 Ethereum für einen Validator bereitgestellt. Für das Betreiben dieses Validatoren erhalten Validatoren Ihre Entlohnung in Form von neu erschaffenen Ethereum und sind damit Teil des dezentralen Netzwerks. Dieses Konsensverfahren bringt gegenüber dem bei Bitcoin angewendeten Proof of Work viele Vorteile mit sich, es wird beispielsweise keine leistungsstarke Hardware benötigt.

Die Vorteile des Ethereum Stakings

  1. Passives Einkommen: Einer der größten Vorteile des Stakings ist die Möglichkeit, ein passives Einkommen zu generieren. Indem man seine Kryptowährungen stakt, kann man regelmäßige Belohnungen in Form von zusätzlichen Coins oder Tokens erhalten.
  2. Netzwerksicherheit: Durch das Staking tragen die Teilnehmer zur Sicherheit und Stabilität des Netzwerks bei. Je mehr Coins gestakt werden, desto sicherer ist das Netzwerk gegen Angriffe.
  3. Unterstützung des Ökosystems: Staking unterstützt die Entwicklung und das Wachstum des Blockchain-Ökosystems. Teilnehmer helfen dabei, Transaktionen zu validieren und das Netzwerk am Laufen zu halten.
  4. Einfachheit: Im Vergleich zum Mining ist das Staking relativ einfach und erfordert keine teure Hardware oder hohe Stromkosten. Alles, was man braucht, ist eine unterstützte Kryptowährung und eine Wallet, die Staking ermöglicht.

Die Risiken des Ethereum Stakings:

  1. Marktrisiko: Die Preise von Kryptowährungen können stark schwanken. Wenn der Preis der gestakten Coins fällt, können die Belohnungen die Verluste nicht ausgleichen.
  2. Sperrfristen: Bei vielen Staking-Plattformen müssen die Coins für eine bestimmte Zeit gebunden bleiben. Während dieser Sperrfrist können sie nicht verkauft oder transferiert werden.
  3. Technisches Risiko: Fehler in der Software oder Sicherheitslücken können dazu führen, dass gestakte Coins verloren gehen. Es ist wichtig, eine sichere und vertrauenswürdige Plattform zu wählen.
  4. Inflation: Einige Kryptowährungen haben eine hohe Inflation, was bedeutet, dass die Anzahl der im Umlauf befindlichen Coins schnell wächst. Dies kann den Wert der Belohnungen verringern.
  5. Steuern: Wenn durch Staking gewinne generiert werden, können darauf Steuern anfallen.

Formen wie Ethereum Staking betrieben werden kann:

Es gibt viele Kryptowährungen die gestaked werden können. Die größte dieser Kryptowährungen ist Ethereum. Vor allem durch die Einführung von Ethereum 2.0 hat das Staking auf der Ethereum-Blockchain stark an Popularität gewonnen. Teilnehmer können ETH staken und dabei helfen, das Netzwerk zu sichern. Es gibt unterschiedliche Wege, wie Staking auf Ethereum betrieben werden kann. 

1. Solo Staking 

Beim Solo Staking auf Ethereum betreibt ein Nutzer eigenständig einen Validator, um Transaktionen zu validieren und das Netzwerk zu sichern, wofür 32 ETH als Einsatz erforderlich sind. Der Validator muss kontinuierlich online sein und korrekt funktionieren, da sowohl Belohnungen als auch Strafen (z.B. Slashing bei Fehlverhalten) anfallen. Solo Staking bietet maximale Kontrolle und höhere potenzielle Renditen, erfordert jedoch technisches Know-how und eine zuverlässige Infrastruktur.

2. Staking als Dienstleistung 

Wenn Sie keine Hardware verwalten möchten, können Sie Staking-Dienste nutzen, um den technischen Teil zu delegieren, während Sie dennoch native Blockbelohnungen erhalten. Dabei erstellen Sie Validator-Anmeldeinformationen, laden Ihre Signaturschlüssel hoch und hinterlegen Ihre 32 ETH. Der Dienst übernimmt das Validieren, während Sie die Kontrolle über die Abhebungsschlüssel behalten, was das Kontrahentenrisiko verringert.

3. Gepooltes Staking 

Es gibt Pooling-Lösungen für Nutzer, die weniger als 32 ETH staken möchten. Viele dieser Optionen bieten „Liquid Staking“, bei dem ein ERC-20-Token die eingesetzte ETH repräsentiert. Dies ermöglicht einen einfachen Ausstieg und macht Staking ähnlich wie einen Token-Tausch. Benutzer können ihre Vermögenswerte in ihrer eigenen Wallet verwahren. Diese gepoolten Staking-Lösungen stammen von Drittanbietern und sind nicht Teil des ursprünglichen Ethereum-Netzwerks, wodurch sie eigene Risiken mitbringen.

4. Zentralisierte Börsen 

Viele zentralisierte Börsen bieten Staking-Dienste an. Der Kompromiss besteht darin, dass zentralisierte Anbieter große ETH-Pools konsolidieren, um eine große Anzahl an Validatoren zu haben. Dabei bist du nicht im Besitz deiner Privat Keys. Das kann Hochriskant sein und ist nicht zu empfehlen.  

Fazit

Mit der richtigen Strategie bietet Ethereum Staking eine attraktive Möglichkeit, seine bereits erworbenen Kryptowährungen arbeiten zu lassen um damit Zinsen im Kryptomarkt zu generieren und gleichzeitig zur Sicherheit und Stabilität eines Blockchain-Netzwerks beizutragen. Trotz der potenziellen Risiken ist das Staking für viele Krypto-Investoren eine lohnenswerte Option. Die große Chance besteht bei Ethereum auf eine starke Preisentwicklung, welche durch den Ethereum ETF vermutet wird. Es ist wichtig, sich gründlich zu informieren, die richtige Plattform zu wählen und die Risiken abzuwägen, bevor man sich für das Ethereum Staking entscheidet. Mit der richtigen Strategie kann Staking ein wertvoller Bestandteil eines diversifizierten Krypto-Portfolios sein.

Disclaimer: Keine Anlagenberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes. Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und Unterhaltung der Leser*innen und stellt keine Anlagenberatung dar.

Weitere Artikel

Kryptobörsen im Überblick

Kryptobörsen sind Handelsplattformen für Kryptowährungen. Synonyme für die Kryptobörse sind Krypto Broker, Exchange, Kryptohandelsplattform, Kryptowährungsbörse. Sie bieten den Kauf, Verkauf und die Lagerung von Kryptowährungen an. Die einzelnen Kryptobörsen unterscheiden sich stark in Gebühr, Regulierung, Anzahl an Kryptowährungen und Funktionen. Die Auswahl der richtigen Kryptobörse ist stark abhängig von den Bedürfnissen des Nutzers.

Mehr lesen
Ethereum-ETF

Die großen Chancen des Ethereum-ETFs

Eine der größten Chancen als Kleinanleger auf Rendite ergeben sich derzeit mit Kryptowährungen. Bitcoin hat mit Beginn des Bitcoin-ETFs im Januar 2024 eine starke Performance gezeigt. Bei Ethereum könnte sich die gleiche Entwicklung zeigen. Eine Verdopplung des Preises bis Ende 2024 ist gut möglich.

Mehr lesen